Fahrzeug   
Besitzer Uwe Pabst   E-Mail: upabst@gmx.de
Typ VW Typ 1/117, 1200 Export,
Faltschiebedach, Linkslenker
Erstzulassung 20.06.1956 (Baudatum 14.06.1956)
km-Stand rund 400.000 km
Motor,
Fahrwerk und Räder
4-Zylinder-Viertakt-Boxer, 1200 cm³,
Basis: 30 PS bei 3600 U/min,
Leistungssteigerung durch zeitgenössisches
Tuning mit JUDSON-Kompressor mit separatem,
Unterdruck gesteuerten Tropfenöler.
TÜV-Messung: 38 PS bei 4000 U/min.
Zündverteiler vom Porsche 356, rein fliehkraftgesteuert,
Hochleistungszündspule, Riechert VA-Auspuff-
endrohre.

Bilder vom Motorraum (JUDSON), etc.:
wpe4.jpg (2158 Byte) wpe4.jpg (2158 Byte) wpe4.jpg (2158 Byte) wpe4.jpg (2158 Byte)
KONI-Fahrwerk, Öldruckdämpfer ,
Serien-Fronstabilisator vom 64er Modell, Lenkungsdämpfer als Mehrausstattung ab Werk.
Original: 5.60x15 Diagonal auf Felge 4Jx15, aus Sicherheitsgründen ersetzt durch Radialreifen 165-R 15 auf Felge 5,5Jx15; Felgentyp LEMMERZ 1567(= EMPI Sprint Star); auch möglich und eingetragen Porsche 5,5x15 LEMMERZ-Radkappenfelge 1576; Distanzringe je 16mm an der Hinterachse zur Spurverbreiterung um 32mm.

Farbe Kunstharzlack L 378, präriebeige (Fahrzeug wurde 1985 komplett und 2001 teilweise neu lackiert, innen ist alles noch Original-Lack.
Ausstattung und Besonderheiten HELLA Nebelscheinwerfer mit gelbem Glas für Volkswagen-Käfer (kleinere Gehäuseform, damit die Kofferraumhaube problemlos zu öffnen ist), Steinschlag-Schutzgitter für Hauptscheinwerfer der Fa. OETTINGER von Rallye-Käfer (gab es sonst nur von Volkswagen Australien bzw. in den skandinavischen Ländern), Hupengitter der Fa. EMPI, Insekten- bzw. Schneeabweiser auf der vorderen Haube, Original BeKöWa Holzlatten-Dachgepäckträger, Ventshades von Volkswagen USA (Fahrerseite) als Witterungs- und Windschutz, AEROLATOR (Beifahrerseite) zur zugfreien Belüftung des Fahrzeuginneren (sog. Bienenfänger), RABAMBUS Fußraumablage, hintere Austellfenster (VW-Originalzubehör), KAMEI-Benzinhahnverlängerung, Zeituhr ( Fabr. KÖHLER im VW-Design, anstelle Lautsprechergitter), Elektrischer Drehzahlmesser von VDO (Vertrieb durch Fa. OETTINGER), UKW-Radio BLAUPUNKT Frankfurt (Röhrengerät, baugleich wie Porsche 356), HELPHOS-Suchscheinwerfer zur Befestigung innen an der Frontscheibe,  Türzuggriffe innen (sog. Doorpulls) der Fa. EMPI, Handschuhfachgriff der Fa. EMPI, 100.000-km-Plakette von VW, abblendbarer Innenspiegel, Zigarrenanzünder anstelle Zündschloss (der Erstbesitzer war Direktor und deswegen standesgemäß Zigarrenraucher), VW Nachrüstdiebstahlschutz mit integriertem Zündschloss an der Lenksäule, VW Nachrüst-Wisch-Wasch-Anlage, zeitgenössischer CO2-Feuerlöscher, original VW Werkzeugkasten zum Einklemmen in das Reserverad ( HAZET), original VW Reservekanister (7 Liter), VW Benzinmessstab aus Aluminium zum Eintauchen in den Tank mit Rest-Kilometer-Angabe, Beifahrersonnenblende, PEKA Anhängerkupplung, Cabrio-Heckklappe (Wasserablaufkästen entfernt, wg. Judson-Kompressor).
Vorbesitzer 3
Geschichte Erstbesitzer war die RHEIN-BRAUN Braunkohle AG; deshalb wohl auch die für 1956 sehr ungewöhnliche Farbe "präriebeige", die meines Wissens auch nur einen Modelljahrgang lieferbar war. Alle noch in dieser Farbe erhaltenen und mir heute bekannten Fahrzeuge waren ehemals Firmenfahrzeuge, z.B. von Sanella-Magarine.

Nach Auslieferung fuhr das Fahrzeug noch bis Juli 1956 mit dem schwarzen Besatzungs-
kennzeichen R 506-343 (R stand für britische Zone, Rheinland), bevor es die heute üblichen Nummernschilder erhielt. Das Fahrzeug wurde von VW übrigens noch ohne Außenspiegel ausgeliefert, da diese erst Mitte 1956 Pflichtausstattung wurden. Der heute montierte ist ein Original Türscharnier-KLEMMspiegel aus dieser Zeit, er wurde von VW kurzzeitig vor Einführung der heute bekannteren und späteren serienmäßigen Türscharnierspiegel benutzt.

Der Innenraum (Sitze, Tür- und Seitenverkleidungen, Rückbank und Himmel) ist ebenfalls noch original, ebenso wie das Faltschiebedach, was vielleicht daran liegt, dass der Käfer früher von einem Chauffeur gepflegt wurde, da der kfm. Direktor, dessen Firmenwagen der Käfer war, keinen Führerschein besaß und gefahren wurde. Nach seiner Zeit als Firmenwagen und nach dem Erwerb des Führerscheins wurde der Käfer von eben diesem Direktor als Privatfahrzeug übernommen und nach dessen Tod von seiner Witwe gut verschlossen und angemeldet in einer Garage "vergessen". Nachdem ein VW-Fan aus Aachen diesen Käfer aufgestöbert und erworben hatte, diente dieser ihm wegen seines "schlechten" Zustandes als Alltags- und Nutzfahrzeug.Seit dieser Zeit ist der Wagen mit einer Anhängerkupplung ausgerüstet.
Einen Originalaustauschmotor erhielt der Käfer bereits 1963, dieser verrichtet bis heute seinen Dienst. Die ersten 100.000 km muss der Original-Motor allerdings sehr schnell erreicht haben, davon zeugen die Löcher der VW 100.000-km-Plakette im Handschuhfachdeckel. Die geschätzte Gesamtkilometerleistung des Fahrzeugs liegt bei rund 400.000 km.

Die Winker wurden Anfang der sechziger Jahre deaktiviert, da die Änderung der StVZO dies erforderte. Es wurden dazu als Blinker separate, verchromte Nebelscheinwerfergehäuse mit orangen Gläsern auf den Stoßstangen verbaut, und es blieben die Eierrückleuchten erhalten und auch die vorderen Kotflügel wurden nicht mit Löchern für Kotflügelblinker verziert. Zeitgleich erfolgte der Einbau einer Warnblinkanlage, die bis dahin ebenfalls nicht Vorschrift war.
Das Fahrzeug wurde, um im heutigen Verkehrsgewühl auch mal schnell zum Stehen zu kommen, auf eine VW-Zweikreisbremse mit breiteren Trommeln und Bremsbelägen vorne, sowie vergrößerten Bremszylindern hinten und vorne komplett umgebaut. Wie man in der Aufzählung der Besonderheiten sicherlich bemerken kann, sammelt der Eigentümer des Käfers Zubehörteile aus dieser Zeit. Wer also noch was herumliegen hat, sollte es mir mal anbieten. Kontakt: upabst@gmx.de
.

Noch ein Wort zu dem eingebauten Judson-Kompressor: Wer sich wundert, warum der Käfer anl. der "Rollenspiele" der Zeitschrift VW-Szene nur läppische 30 PS auf die Rolle brachte, dem sei gesagt, dass der dort geprüfte Kompressor erst in der Nacht vor diesem Termin seinen verschleißbedingt ausgefallenen Artgenossen ersetzt hat. Leider hat sich das Gasgestänge als nicht mehr 100% passend erwiesen. Der Prüfer konnte also auf der Rolle nicht mehr Vollgas geben, da die Vergaserdrosselklappe nur ca. 2/3 öffnete. Nachdem das später beseitigt war, (ist mir erst zu Hause aufgefallen) dreht er wieder munter bis 4500 U/min, und der seinerzeit für die TÜV-Eintragung gemessene Wert von 38 PS bei 4000 U/min ist wieder leicht realisierbar.

Die nächste Herausforderung wartet bereits auf der Werkbank, ein OKRASA-Kit für den 30-PS-Motor. Dieser soll, entsprechende Feinarbeit vorausgesetzt, je nach Verdichtung und verwendeter Nockenwelle ca. 45-50 PS mobilisieren. Da bin ich jedenfalls mal sehr gespannt. Falls jemand noch Teile dafür übrig hat: Ich suche noch ein Oettinger Gasgestänge und die Knecht Luftfilter....